Ankerkraut: Mit Grill-Bloggern und Frank Thelen zum Millionen-Unternehmen

Martin Gardt10.8.2020

Im OMR Podcast erzählt das Gründerpaar Anne und Stefan Lemcke, warum Grill-Blogger wichtige Umsatztreiber sind und wie Frank Thelen beim Wachstum geholfen hat

Ankerkraut-Gründer Stefan und Anne Lemcke
Stefan und Anne Lemcke von Ankerkraut

Vor wenigen Tagen hat das Hamburger Gewürz-Startup Ankerkraut ein Funding verkündet: Der französische Wagniskapitalgeber EMZ Ventures zahlt einen zweistelligen Millionenbetrag für 20 Prozent der Firma. Im OMR Podcast sprechen die beiden Gründer Anne und Stefan Lemcke jetzt über Pläne mit dem neuen Kapital, Online-Gewürzverkauf und Lehren aus „Die Höhle der Löwen“.

„2013 gab es vor allem Mono-Gewürze und wenn es Mischungen gab, waren die voll mit Füllstoffen“, sagt Ankerkraut-Mitgründerin Anne Lemcke. Ihr Mann Stefan wollte 2012 mit seinem Kumpel Hauke Jacobsen (heute Head of Sales bei OMR) einfach was gründen und irgendwie kamen die beiden auf Gewürzmischungen. Kurze Zeit später steigt Jacobsen aus und Anne Lemcke ein. Der Start ist schwer – die angepeilte Zielgruppe will nicht so recht mitspielen. „Wir haben uns überlegt, wir machen Gewürzmischungen für die vegane Frau zwichen 30 und 40. Da kann man aber leider nicht viel gewinnen. Wir kamen dann auf Griller und das war perfekt“, sagt Stefan Lemcke.

Grill-Blogger als perfekte Botschafter

Das Aufspringen auf den gerade sich verstärkenden Grill-Trend bringt dem Unternehmen direkt hohen Absatz. „Wir sind gemeinsam mit Profi-Grillern und Grill-Bloggern gewachsen“, erklärt Anne Lemcke. Ankerkraut setzt in Partnerschaften mit den Grillern auf eine engere Beziehung als aus klassischem Influencer-Marketing bekannt. „Einzelne Grill-Blogger haben auch gelabelte Ankerkraut-Produkte und bekommen für jeden Verkauf eine Provision“, so Stefan Lemcke. „Das ist ein Win-Win-Affiliate-Modell.“ Mit dabei ist etwa der Blog BBQ Pit mit einem sogenannten Barbecue Rub. Mittlerweile finden sich 44 Produkte unter dem Stichwort „Blogger-Gewürze“ im Online-Shop von Ankerkraut.

Ein weiterer Vorteil: Die Zusammenarbeit mit bekannten Gesichtern aus der Branche bringe nicht nur Einzelverkäufe. „Wenn jemand ein Produkt von dem Blogger kauft, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er oder sie noch etwas kauft“, erklärt Stefan Lemcke. Der durchschnittliche Warenkorb des eigenen Online-Shops liege bei 40 Euro. Das Unternehmen sei deshalb unabhängiger vom Lebensmitteleinzelhandel – Ankerkraut mache etwa 50 Prozent des Umsatzes über den Einzelhandel. „Unser größter Kanal ist unser eigener Online-Shop. Und das soll auch so bleiben“, sagt das Gründerpaar. Derzeit wird dieser deshalb noch weiter gepusht. Twitch funktioniere als Marketing-Kanal aktuell ziemlich gut. Neben Twitchern, die auch Grillen als Thema haben, wie die Sizzle Brothers, arbeitet Ankerkraut auch mit großen Streamern wie Papaplatte zusammen. Der hat auf der Plattform über 900.000 Follower und macht auch mal ein Live-Kochen mit den Gewürzen.

Pläne mit den frischen Millionen

Jetzt also die Millionen-Investition von EMZ Ventures. „Das hatte menschliche Gründe. Wir sind Anfang 40, haben zwei Kinder und möchten gern ein bisschen Geld vom Tisch nehmen“, sagt Anne Lemcke. Die Finanzierung sei möglich geworden, weil das Unternehmen bereits profitabel ist und mit dem Geld vor allem eine neue Halle für weiteres Produktionswachstum bauen will – Ankerkraut mache laut Stefan und Anne Lemcke einen deutlich achtstelligen Umsatz. Die große Aufmerksamkeit, die um die Finanzierung gerade herrscht (überregionale große Medien berichten), führt das Gründerpaar auf die Beteiligung von Frank Thelen zurück. „Ohne ihn und sein Netzwerk wären wir heute nicht auf der Titelseite der Bild“, sagt Stefan Lemcke. 

Der war erst durch viel Einsatz seiner Frau bereit gewesen, 2016 in die Vox-Show „Die Höhle der Löwen“ zu gehen. Thelen sicherte sich damals 20 Prozent des Unternehmens für 300.000 Euro. Der Deal tue Stefan Lemcke immer noch weh, allerdings habe sich das Mitwirken von Thelen und seinem Team auf jeden Fall ausgezahlt. 

Wie sehr Ankerkraut die bekannte Glasverpackung beim Aufbau der Brand geholfen hat, wer die großen Wettbewerber im Gewürz-Game sind und warum Tim Mälzer noch kein Ankerkraut-Influencer ist, hört Ihr im neuen OMR Podcast.

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Alle Themen des OMR Podcasts mit den Ankerkraut-Gründern Anne und Stefan Lemcke in der Übersicht:

  • Wie ist Ankerkraut ursprünglich entstanden? (ab 03:17)
  • Wo steckt die Neuheit am Ankerkraut-Produkt? (ab 07:25)
  • Über welche Kanäle verkauft das Unternehmen vor allem? (ab 09:14)
  • Wie groß ist der durchschnittliche Online-Warenkorb bei Ankerkraut? (ab 09:56)
  • Wie Grill-Blogger das Business von Ankerkraut ankurbeln (ab 12:11)
  • Welche weiteren Marketing-Kanäle nutzt Ankerkraut noch? (ab 14:41)
  • Wie läuft die Paid-Strategie von Ankerkraut auf den großen Plattformen? (ab 18:21)
  • Warum Ankerkraut auch im Baumarkt verkauft (ab 20:39)
  • Wie viel Umsatz macht Ankerkraut aktuell? (ab 22:13)
  • Wie läuft die Produktion bei Ankerkraut? (ab 24:35)
  • Wie kam es dazu, dass Ankerkraut bei „Die Höhle der Löwen“ nach Investments gesucht hat? (ab 26:48)
  • Wie hilft Frank Thelen einem Unternehmen wie Ankerkraut, wenn er investiert? (ab 31:33)
  • Der französische Wagniskapitalgeber EMZ Ventures hat gerade 20 Prozent von Ankerkraut für eine zweistellige Millionensumme übernommen. Warum der Verkauf der Anteile? (ab 35:59)
  • Wer und was steckt hinter EMZ Ventures? (ab 38:59)
  • Wer sind die Wettbewerber von Ankerkraut? (ab 44:51)
  • Wie lädt Ankerkraut seine Marke immer weiter auf? (ab 48:33)
  • Spielen Köche keine Rolle im Influencer-Game? (ab 54:53)
  • Was machen Anne und Stefan Lemcke mit dem frischen Geld? (ab 57:06)
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Autor*In
Martin Gardt

Martin kümmert sich vor allem um neue Artikel für OMR.com und den Social-Media-Auftritt. Nach dem Studium der Kommunikations- und Medienwissenschaft ging er zur Axel Springer Akademie, der Journalistenschule des Axel Springer Verlags. Danach arbeitete er bei der COMPUTER BILD mit Fokus auf News aus der digitalen Welt und Start-ups. Am Wochenende findet Ihr ihn auf der Gegengerade im Millerntor.

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